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Styleguide

Hier beschreiben wir die Richtlinien, nach denen wir arbeiten (und die QM-Maßnahmen ;-)).

Alles, das für die Darstellung hergestellt oder gekauft wird, muss für die Zeit um 1300 belegbar sein (mind. ein Beleg, besser mehrere verschiedene) und mit der Gruppe (speziell mit dem fleischgewordenen, konzeptionell über allem schwebenden Vetorecht - nämlich mir ;-)) abgesprochen sein (keine reine Willkür, sondern der Versuch, teuere Fehlkäufe oder aufwändige Fehlversuche zu vermeiden - beruht auf mannigfacher Erfahrung aus der jüngeren Vergangenheit ;-)).

Für Kleidung gilt:

  • Es wird alles mit der Hand genäht.
  • Es werden nur belegbare Materialien verwendet (hauptsächlich Wolle, Leinen, Seide).
  • Stoffe sollten idealerweise naturgefärbt sein. Hier kann man durchaus auf das Kaufen von entsprechendem Stoff ausweichen, da z.B. für eine gehobenere Darstellung ein fleckiger, unregelmäßig gefärbter Stoff nicht in Frage kommt. Hier sollte man aber dringend auf die verwendeten Färbedrogen achten. Ansonsten: selber färben macht Spaß und ist spannend ;-).
  • Die Schnitte werden denen hochmittelalterlicher Kleidungsstücke nachempfunden und nach den hochmittelalterlichen Prinzipien (aus einfachen geometrischen Formen mit größtmöglicher Stoffersparnis) erstellt.
  • Beschreibung der Grundausstattung

Für Metallarbeiten gilt:

Der Fertigungsprozeß sollte nach Möglichkeit dem damaligen entsprechen.

  • Eisen wird geschmiedet, nicht geflext
  • Eisen wird feuerverschmeißt und hat keine modernen Schweißnähte
  • Messerschneiden werden in der Regel aufgeschmiedet
  • kleine Bronze/Messing-Gegenstände werden gegossen, nicht aus dem Block gefeilt
  • Ausnahme: wir vergolden galvanisch und nicht mit Quecksilber - der Umwelt und unserer eigenen Gesundheit zu Liebe ;-)

Für Holzarbeiten gilt:

Der Fertigungsprozeß sollte nach Möglichkeit dem damaligen entsprechen.

  • Holz wird geschnitzt, gesägt, gedrechselt, abgezogen
  • Es wird nur einheimisches (sprich: im Mittelalter verfügbares) Holz verwendet
  • Bei der Konstruktion (z.B. von Möbeln) wird auf mittelalterliche Prinzipien zurückgegriffen, falls keine detaillierten Aufrisszeichnungen vorhanden sind. Auf moderne Schraubverbindungen, o.ä. sowie modernen Leim wird verzichtet.
  • Eine kleine Ausnahme: Bei Möbeln, vor allem Truhen, muss leider auf die Transportierbarkeit geachtet werden, so dass hier Abweichnungen von der Holzart (z.B. Esche statt Eiche) und der Dicke des ursprünglich verwendeten Materials zwecks Gewichtsreduzierung gemacht werden.
  • Auf moderne Oberflächenbehandlung des Holzes (Holzschutz, Lack, Antik-Beizen) wird verzichtet. Es werden nur mittelalterliche Schutz-Stoffe (z.B. Bienenwachs) und Farben verwendet.
  • Holz, dass eine eindeutig durch moderen Fertigungsmethoden erstellte Oberfläche hat, wird mit mittelalterlichen Methoden nachbearbeitet.

Für Lederarbeiten gilt:

Der Fertigungsprozeß sollte nach Möglichkeit dem damaligen entsprechen.

  • Wir verwenden nur Leder, dass nach Methoden gegerbt wird, die den mittelalterlichen Methoden ähneln: z.B. vegetabile oder Loh-Gerbung für Rindsleder, Alaun-Gerbung für Hirsch- oder Ziegenleder.
  • Das Leder ist ungefärbt. Soll es bunt sein, färben wir selber mit mittelalterlichen Methoden oder Prinzipien.
  • Schuhe werden gemäß von Schuhfunden aus unserer Zeit gefertigt

Für Keramikarbeiten gilt:

Der Fertigungsprozeß sollte nach Möglichkeit dem damaligen entsprechen. Beim Herstellungsprozeß hapert es auf Grund des elektrischen Ofens dann leider. Zumindest sollte die Brenntemperatur stimmen.
Leider sind wir hier noch auf die Zuarbeit von erfahrenen modernen Töpfern angewiesen...

Legende:
"nach mittelalterlicher Methode gefertigt": die Art, etwas zu fertigen ist für einen Gegenstand genau bekannt, z.B. durch ein Fundstück, dessen Aufbau und Bearbeitungsspuren untersucht worden ist.
"nach mittelalterlichen Prinzipien gefertigt": Für dieses spezielle Werkstück ist keine Methode bekannt, aber für andere Dinge aus dem gleichen Material, so dass man Rückschlüsse auf grundsätzlich verwendete Techniken ziehen kann und diese - spekulativ - auf das aktuelle Werkstück anwendet.

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