Blog: 800 Jahre Horhausen
Im Jahr 2017 feiert Horhausen, unser Wohnort, seine urkundliche Ersterwähnung im Jahr 1217.
Tempora Nostra wurde vom Orga-Team gebeten, eine kleine Living-History-Veranstaltung zu organisieren, was uns natürlich sehr, sehr gefreut hat und, ja, auch ein kleines bisschen stolz macht. ;-).
Wann hat man schon einmal die Gelegenheit, etwas zur Geschichte seiner Heimat zu machen!
Zusammen mit Freunden werden wir also am 16.07.2017 im Herzen unseres Ortes das alte Horhausen ein kleines bisschen wiederbeleben.
Das Motto lautet:
Ein Fenster ins 13. Jahrhundert
- Wie haben die Leute in Horhausen und Umgebung damals gelebt?
- Was haben sie für Kleidung getragen?
- Was haben die gegessen?
- Was haben sie gemacht?
- Und wie haben sie es gemacht?
Es soll also hautpsächlich um die damaligen Einwohner Horhausens gehen und deren Lebensumstände.
Was wissen wir überhaupt über die alten "Horser"?
In der Urkunde von 1217 wird eine Haferabgabe erwähnt, die an die Abtei St. Florin in Koblenz (gehörte zu Kur-Trier) zu leisten ist. Etwa 50 Jahre später findet sich in Urkunden eine erneute Erwähnung Horhausens in Verbindung mit einer Haferabgabe.
Man kann dementsprechend wohl davon ausgehen, dass in Horhausen Hafer angebaut wurde. Vermutlich haben wir es mit einer kleinen Anzahl von Bauernhöfen zu tun, die Kurtrier abgabenverpflichtet waren.
Eine kleine Gesellschaft, in der vermutlich noch einiges in Eigenherstellung hergestellt wurde, die noch weniger spezialisiert war, als die Städte, die zu dieser Zeit mit ihrem Zunftwesen aufblüten.
Es ist im 13. Jahrhundert jedoch schon davon auszugehen, dass auch ein Warenausstausch mit der nächsten Stadt oder dem nächsten Marktflecken stattfand. Überschuss aus der bäuerlichen Produktion konnte dort verkauft werden und Dinge wie Metallgegenstände, Stoff und Schuhe im Gegenzug erworben werden.
Dieses Feld zwischen einfachem bäuerlichen und städtischen Handwerk wollen wir auf unserer Veranstaltung aufspannen und dem Besucher zeigen, erklären und teilweise selber ausprobieren lassen.
Folgende Handwerke und Handarbeiten sind geplant (Änderungen auf Grund von Krankheit o.ä. sind natürlich nicht auszuschließen):
Spinnen | Die Grundlage jeden Garns, jeden Stoffs. |
Nadelbinden | Eine Technik ähnlich dem Stricken (z.B. für Strümpfe) |
Knochenschnitzen | Viele Alltagsgegenstände wurden aus Knochen hergestellt. |
Schneidern | Grundlagen der Schnitterstellung, Farben im Mittelalter |
Schmieden | Verarbeitung von Eisen zu Alltagsgegenständen |
Mollenhauer | Herstellung von Holzschüsseln |
Fingerschlaufenflechten | Eine Technik zum Herstellen von Bändern |
Brettchenweben | Eine Technik zum Herstellen von Webbändern |
Mittelalterliche Spiele | Auch im Mittelalter wurde gespielt, nicht nur bei den Kleinen... |
Bauer | Haferanbau in Horhausen... |
Bader | Medizinische Grundversorgung |
Mittelalter-Rallye | Hier kann man sich mit richtigen Anworten einen leckeren "Goldtaler" erarbeiten ;-) |
Mitwirkende Gruppen und Einzelpersonen:
Creative Genius,
Martin Böhm (Bader),
Projekte zur lebendigen Geschichte,
Volkelin,
Tempora Nostra