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Walter von der Vogelweide
Bedeutenster deutscher Lyriker und Minnesänger des Mittelalters.
geboren: um 1170;
gestorben: um 1230 vermutlich Würzburg.
Walter von der Vogelweide wurde zu den 12 Meistern des Minnesangs gezählt
Die genaue Herkunft von Walter von der Vogelweide ist nicht gesichert.
Er war selbst kein Ritter, wohl aber seine Vorfahren. Seine Bildung erhielt
er in Wien am Hofe der Babenberger vor allem von Reimar von Hagenau. Später
diente er Philipp von Schwaben, den er mit drei "Reichssprüchen" zu zielbewußter
Politik aufforderte. Auf der Wartburg beim Landgrafen von Thüringen war
er vermutlich von 1201-03 und 1207. 1208 wird Philipp von Schwaben ermordet
und Walter von der Vogelweide tritt in den Dienst des Welfen Otto IV.,
und huldigte ihm 1212 mit den drei großen "Kaisersprüchen", in denen die
Idee des deutschen Kaisetums ihren reinsten Ausdruck gefunden hat. Im
Gegensatz dazu stehen drei "Papstsprüche", in denen die päpstliche Politik
scharf zurückgewiesen wird.
Walter von der Vogelweide erhielt um 1220
von Kaiser Friedrich II. das ersehnte Lehen, das wohl in Würzburg lag.
Er soll dort im Kreuzgang des Neuen Münsters begraben sein. Neben politischen
Sprüchen pflegte Walter von der Vogelweide das Minnelied der höfischen
"Hohen Minne" genauso wie die sogenannte "Niedere Minne".
Der Meistergesang
nahm ihn unter die zwölf Meister auf.