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Die Kreuzzüge
Die Kreuzzüge waren von der Kirche im Mittelalter geförderte Kriegszüge gegen Ungläubige und Ketzer zur Ausbreitung und Wiederherstellung des katholischen Glaubens, im eigentlichen Sinne die kriegerischen Unternehmungen der abendländischen Christenheit zur Rückeroberung des Heiligen Landes vom Ende des 11. bis zum Ende des 13. Jahrhunderts. In den Kreuzzügen verband sich der Gedanke der Pilgerfahrt und des Kampfes gegen die "Heiden" mit politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Interessen. Es gab sieben Kreuzzüge:
1. Kreuzzug 1096-1099
1095 rief Papst Urban II. zum Kampf gegen die türkischen Seldschuken,
die das heilige Land besetzt hatten, auf. Daraufhin stellten Fürsten
gutbewaffnete Ritterheere auf, die sich in Byzanz sammelten.
1098 wurde nach monatelanger Belagerung Antiochia eingenommen. Ein
türkisches Heer belagerte daraufhin die Stadt. Die Kreuzritter konnten
die Belagerung jedoch durchbrechen und sich den Weg nach Jerusalem
freikämpfen. Die heilige Stadt fiel 1099 am 13. Juli nach
vierwöchiger Belagerung.
2. Kreuzzug 1147-1149
Auslöser: 1144 Edessa von den Ungläubigen eingenommen.
1146 Bernhard von Clairvaux ruft zum Kreuzzug auf.
1147 Das deutsche Heer unter Konrad III. wird bei Doryläon vernichtet. Die Reste schließen sich den Franzosen unter Ludwig VII. an.
1148 erfolgloser Angriff auf Damaskus
3. Kreuzzug 1189-1193
1187 Jerusalem gefallen, Papst Gregor VIII. ruft zum Kreuzzug auf
1189 Friedrich I. Barbarossa bricht auf
1190 Babarossa ertrinkt im Fluß Saleph (Kleinasien). Das deutsche Heer
löst sich auf. Das englische Heer unter Richard I. Löwenherz und das
französische Heer unter Philipp II. August brechen von Vezelay auf.
1191 Die Franzosen landen am 20. April vor Akkon. Die Engländer erreichen
die Stadt am 8. Mai, nachdem sie Zypern erobert haben.
Am 12. Juli wird Akkon erobert, woraufhin Philipp seine Aufgabe als erledigt
ansieht und am 2. August nach Hause fährt.
1192 Richard erobert im Mai Daron und schließt am 2. September
mit den Arabern einen Waffenstillstand.
4. Kreuzzug 1202-1204 (Kreuzzug der Armen)
Nachdem die beiden vorangegangenen Kreuzzüge schwer unter Streitigkeiten und Eifersüchteleien der führenden Herrscher litten, rief Papst Innozenz III. zu einem Kreuzzug auf, der wie der erfolgreiche 1. Kreuzzug von untergeordneten Fürsten geführt werden sollte. Es wurde beschlossen, den Transport der Truppen und den Nachschub über Venedig abzuwickeln. Zu einem Preis von 85000 Silbermark verpflichteten sich die Venetianer, Schiffe für 4500 Ritter, 9000 Knappen, 20000 Mann Fußvolk sowie Proviant für 1 Jahr zu stellen. Leider konnte die angestrebte Heeresstärke von 35000 Mann (es kamen nur 10000) bei weitem nicht erreicht und der vereinbarte Preis nicht bezahlt werden. Die Venetianer wollten jedoch kein Schiff auslaufen lassen, bevor nicht auch die restlichen 34000 Silbermark bezahlt waren. In dieser Situation machte der Doge Enrico Dandolo dem Führer der Kreuzfahrer, Markgraf Bonifatius von Montferrat, den Vorschlag, zur Begleichung der Schuld die Stadt Zara zu erobern, die mit Venedig im Streit lag. Andernfalls sollten die fehlenden 34000 Silbermark sofort fällig werden. Gegen den Rat anderer Fürsten und Proteste des Papstes ging Bonifatius auf den Vorschlag ein.
Im November 1202 stürmten die Kreuzritter Zara und wurden dafür vom Papst aus der Kirche ausgestoßen. Die Schulden der Kreuzfahrer waren damit aber immer noch nicht bezahlt. Der Sohn des gestürzten Kaisers von Byzanz, Alexios, erbot sich, die Summe zu bezahlen, wenn die Kreuzfahrer ihm zum byzantinischen Kaiserthron verhalfen. 1203 erreichten die Kreuzfahrer daraufhin Konstantinopel, vertrieben Alexios III. und setzten Alexios IV. auf den Thron. Der konnte sein Versprechen jedoch nicht einlösen, da er beim Volk denkbar unbeliebt war, und wurde im Frühjahr 1204 ermordet. Die Kreuzfahrer belagerten die Stadt, um sich zu holen, was ihnen ihrer Meinung nach zustand, und eroberten sie am 13.4.1204. Nach der Gründung des "Lateinischen Kaisertums von Byzanz" löste sich das Kreuzfahrerheer auf.
Kinder-Kreuzzug 1212
Keines der Kinder hat je Jerusalem erreicht. Wer nicht auf der Reise nach Italien starb wurde von gerissenen Seefahrern als Sklave nach Afrika verkauft.
Ungezählter Kreuzzuug 1217/18
Albigenser-Kreuzzug 1209-1229(1244)
Die Albigenser sind die französische Gruppe der Katharer.
Der blutige Albigenser-Kreuzzug, der vor allem von französischen Baronen mit massiver Unterstützung der Kirche durch die später institutionalisierte
Inquisition, gefürt wurde, endete mit der vollständigen Zersörung der letzten Festung der Katharer/Albigenser (Montségur) im Jahr 1244.
Die Albigenser wurden praktisch ausgerottet und ihre Spur verliert sich in den folgenden 30 Jahren der Geschichte praktisch völlig.
5. Kreuzzug 1228/1229
Spätestens im Jahre 1227 sollte Kaiser Friedrich II. nach einem Eid, den
er dem Papst 1215 geleistet hatte, einen Kreuzzug unternehmen.
Im Sommer 1227 zog er eine Armee zusammen und stach am 8. September 1227
von Brindisi aus in See. Aus Krankheitsgründen kehrte er jedoch schon
bald um, und wurde von Papst Gregor IX., der dies für eine Ausrede hielt, gebannt.
Am 28.Juni 1228 segelte Friedrich entgültig los und erreichte am 7. September
nach einem Zwischenaufenthalt auf Zypern Akkon. Die Fürsten im heiligen
Land hatten jetzt ein Problem: Einerseits waren sie Friedrich Gefolgschaft
schuldig, da er bis zur Volljährigkeit seines Sohnes König von Jerusalem
war, andererseits war er jedoch von der Kirche gebannt. Gerold (Patriach
von Jerusalem), die Templer und die Hospitaliter waren gegen ihn, die Deutschritter
stellten sich hinter den Kaiser. Unmittelbar nach seiner Ankunft schrieb
Friedrich einen Brief an Sultan El-Kamil, in dem er seine Absicht verkündete,
die heiligen Stätten vertragsgemäß in Besitz zu nehmen. Dabei bezog er
sich auf einen Vertrag aus dem Jahre 1225, wonach Sultan El-Kamil Friedrich
die heiligen Stätten übergeben wollte, wenn dieser ihm gegen seinen Bruder
ElMu'Azzam helfen würde. Bei diesem Kreuzzug wurden die Fronten schwer
auf den Kopf gestellt: Christen appelierten an Sultan El-Kamil, Jerusalem
um keinen Preis an einen Gebannten herauszugeben und El-Kamil warnte Friedrich II.
vor einem Hinterhalt der Templer.
Am 18. Februar 1229 wurde der Vertrag unterzeichnet: Die Christen bekamen Jerusalem
(ohne den Tempelbezirk mit Felsendom und El-Aksa-Moschee) und Bethlehem sowie einen
Korridor über Lydda nach Jaffa. Dazu noch Nazareth und das westliche Galiläa
mit Montfort und Toron.
Am 17. März wurde Jerusalem übergeben und tags darauf
krönte sich Friedrich eigenhändig zum König von Jerusalem. Friedrich
blieb noch zwei Tage in Jerusalem, in denen er den Kronrat einberief und
die Stadt, darunter einige Moscheen, besichtigte. Da der Papst Truppen zusammenzog,
um in Sizilien einzumarschieren, verließ Friedrich Sommer 1229 Palästina.
6. Kreuzzug 1248-1250/54
1244 erobern die Moslems Jerusalem
25.08.1248 Ludwig IX. (der Heilige) von Frankreich verläßt mit ca. 20000 Mann Aigues- Mortes
06.06.1249 Ludwig nimmt die Hafenstadt Damiette im Nildelta ein.
06.03.1250 Ludwig ergibt sich mit seinem Heer nach der Niederlage bei Mansura.
Am 8. Mai kommt er nach Zahlung eines hohen Lösegeldes und der Aufgabe von Damiette frei und geht nach Palästina.
1254 fährt Ludwig nach Frankreich zurück.
7. Kreuzzug 1270
18. Juli 1270 Ludwig (IX.) der Heilige landet bei Tunis. Im Heerlager bricht jedoch fast sofort eine Seuche aus. Am 25. August 1270 stirbt Ludwig als einer der ersten.