Lexikon
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Klosterstich
Der Klosterstich wurde im 13. Jahrhundert im Kloster Wienhausen in der Lüneburger Heide "erfunden". Er dient zum flächigen Füllen von großen Bereichen. Dabei ist der Stich sehr sparsam, denn auf der Rückseite wird kaum Material verwendet.
Wenn der Faden auf der Rückseite
des Stoffes verläuft, ist er heller
und gestrichelt dargestellt
Funktionsweise des Klosterstichs:
Der Stickfaden wird am Punkt 1 von unten durch den Stoff nach oben gestochen. Es wird ein langer Spannstich zu Punkt 2 ausgeführt. Dort verschwindet der Faden wieder auf der Rückseite des Stoffes, um direkt daneben - an Punkt 3 - wieder nach oben gestochen zu werden. Nun wird ein Überfangstich zu Punkt 4 ausgeführt. Auf der Rückseite des Stoffes wird nun wieder kurz zurück gestochen, um mit dem nächsten Überfangstich fortzufahren. Die Überfangstiche dienen einmal dazu, den Spannstich zu fixieren, zum anderen verleihen sie ihm mehr Volumen.
Das Muster wird dadurch gefüllt, dass Stich neben Stich gesetzt wird. Die Länge der Spannstiche (und damit die Anzahl der Überfangstiche) sind variabel, sie werden an die zu füllende Fläche angepasst.