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Friedrich I. Barbarossa
deutscher König/Kaiser
geboren: 1122
gestorben: 10.06.1190
Friedrich Barbarossa ("Rotbart") war König seit 1152, Kaiser
1155-1190. Sohn des stauf. Herzogs Friedrich II. von Schwaben u. der
Welfin Judith; seit 1147 Herzog von Schwaben, 1152 als Nachfolger seines Onkels Konrad III. zum deutschen König gewählt. Bei seinem ersten
Italienzug 1154/55 wurde Friedrich zum König von Italien u. von Papst
Hadrian IV. zum Kaiser gekrönt. 1156 legte er den stauf.-welf. Gegensatz
bei, indem er seinem welfischen Vetter, dem Sachsenherzog Heinrich dem
Löwen, auch Bayern wieder zusprach, allerdings verringert um die Mark Österreich.
In den folgenden Jahren geriet Friedrich in Gegensatz zur Kurie, die einen
Vorstoß gegen die kaiserliche Vormachtstellung unternahm. Friedrich beanspruchte dagegen auf seinem nächsten Italienzug (1158-1162) energisch die
kaiserlichen Rechte in Oberu. Mittelitalien (Eroberung Mailands); die
Unterstützung von drei Gegenpäpsten während des großen Schismas (1159-1178)
brachte keinen Erfolg.
Den 4. Italienzug mußte Friedrich nach der Eroberung Roms 1167 wegen einer Seuche abbrechen. Erst nach dem weiteren Ausbau
der Königsmacht in Deutschland konnte sich Friedrich wieder nach Italien
wenden. Trotz seiner Niederlage 1176 gegen ein Lombardenheer bei Legnano,
wo ihn Heinrich der Löwe im Stich ließ, festigte sich die kaiserliche Position.
1177 wurde auch mit dem Papst zu Venedig Frieden geschlossen. Der Konflikt
mit Heinrich dem Löwen führte auf Friedrichs Betreiben 1179 zu dessen Ächtung u. 1180 zum Verlust seines Reichslehens. Friedrich teilte Sachsen
auf und gab Bayern an die Wittelsbacher. Mit Oberitalien gelang 1183, durch
den Konstanzer Friede, ein Ausgleich, und durch die Eheschließung von Friedrichs
Sohn Heinrich VI. mit der normannischen Königstochter Konstanze wurde
ein neues Verhältnis zum Normannenreich begründet. 1189 brach Friedrich
als Führer des 3. Kreuzzugs zur Befreiung Jerusalems auf. Er ertrank im
Saleph (heute Göksu) in Kleinasien. Friedrich zählt zu den bedeutendsten
Herrschergestalten der europäischen Geschichte. Die Kaisersage ist erst
seit der Reformationszeit von Friedrich II. auf ihn übertragen worden.