Einleitung von Philipp Klostermann
- Material und Werkzeug
- Vorbereiten für den Abdruck
- Erstellen des Abdrucks
- Der Ofen
- Schmelzen des Metalls
- Der Guss
- Nachbearbeiten
Nachbearbeiten
Das frisch gegossene Objekt von vorne. Die Form ist gut wiedergegeben aber die Oberfläche ist noch nicht sehr schön und Teilweise von Metalloxid bedeckt. Nun ist Nachbearbeiten angesagt.
Das gleich von hinten. Hier ist gut das entlüftungsloch erkennbar. Es hat sich teilweise mit Messing gefüllt, das aber auf dem Weg nach draußen so stark abgekühlt ist, dass es nicht bis ganz zum Rand der Form gekommen ist. Hier ist auch gut der Gussgrat zu erkennen, der das Objekt umrandet.
Mit einem Dremel oder einer Feile werden der Rest vom Eingusskanal, das Entlüftungsloch und der Gussgrat abgeschliffen. Mit Schlüssel- oder Nadelfeilen wird dann die Oberfläche geglättet.
Mit Schleifpapier der Körnungen 400, 1000 und (wenn verfügbar) 2000 wird die Oberfläche nachgeschliffen. Danach wird das Objekt mit in Metallpolitur getränkten Polieraufsätzen vom Dremel oder einem Stofflappen mit Metallpolitur poliert. Dazu folgender Tip: Man nehme einen langen Stoffstreifen, tränke ihn mit Metallpolitur und halte ihn mit Fuß und linker Hand. Mit der Rechten kann man nun das Objekt am Streifen hoch und runter führen. So kann man mit wenig Kraft effizient polieren. Besonders gut lassen sich so Löcher von innen polieren. Der Streifen wird einfach durch das Loch hindurchgeführt. Verkantet man dann noch das Objekt ein wenig oder dreht es sogar um 180°, so dass es nur noch mit Wiederstand am Streifen hoch und runter zu führen ist, poliert man den größten Teil des Objektes kraftvoll und intensiv.
Die erste Politur dient nur dazu Unebenheiten und unsauber bearbeitete Stellen (wie hier z.B. die untere runde "Nase", die nicht richtig spiegelt) zu erkennen und beim zweiten Durchgang besser schleifen oder feilen zu können. Auch die Vertiefungen/Verschenidungen zwischen den Blättern der Lilie sind nicht ganz gerade.
links das Zinn-Original
Hier das fertige Objekt. Im Vergleich dazu das Original aus Messing. Man erkennt, dass die Oberfläche feiner ist, als vorher. Im unteren “Tropfen“ erkennt man diesmal sogar das Spiegelbild von mir und der Kamera. Ich empfehle, für Zukünfige Abgüsse nicht mehr dass Original aus Zinn zu nehmen, sondern den ersten wirklich gut nachbearbeiteten Abguss davon, da dieser einfach die feinere Form und die glattere Oberfläche hat. Ein so glattes Objekt löst sich auch leichter von selbst aus der Form, dachdem man den Abdruck gemacht hat. Übrigens halte ich die Anschaffung von feinen Nadelfeilen für lohnenswert. Nach dem Feilen dieses Objektes habe ich noch kurz mit 2000er Papier nachgeschliffen und mit Metallpolitur poliert. 400er oder 1000er Papier als Zwischenschritte waren nicht nötig.
Viel Gück und gutes Gelingen!