Einleitung von Philipp Klostermann
- Material und Werkzeug
- Vorbereiten für den Abdruck
- Erstellen des Abdrucks
- Der Ofen
- Schmelzen des Metalls
- Der Guss
- Nachbearbeiten
Schmelzen des Metalls
Um den Tiegel mit dem Metall in den Ofen zu stellen, nehmen wir vorderen Stein für die Tür und evtl. einen Stein vom Dach weg. Mit einer Zange oder einem Schürhaken formen wir eine kleine Mulde in die Mitte und stellen den Tiegel in diese Mulde. Um den Tiegel herum können wir dann etwas frische Kohle nachlegen, damit er nicht umkippt, wenn die Kohle unter ihm ungleichmäßig wegbrennt. Steht der Tiegel sichter, schließen wir Dach und Tür wieder. Es ist wahrscheinlich, dass die Kohle unter dem Tiegel weggebrannt ist, bevor die Schmelze ausreichend heiß ist. In diesem Fall reicht es meist, den Stein für die Tür kurz zu entfernen und den Tiegel mit der Zange anzuheben, so dass von der Seite Kohle in die Mulde nachfällt. Beim darauffolgenden Absetzen des Tiegels muss man etwas aufpassen, dass dieser nicht umkippt. Dabei hilft es, mit einem Schürhaken oder einer anderen Zange etwas Kohle von der Seite des Ofens an den Tiegel zu schieben, um ihn wieder zu stützen.
Wenn das Metall gerade geschmolzen ist, ist es noch nicht warm genug, um auch gut in die Form zu fließen. Besonders bei Messing ist es etwas schwierig, die richtige Temperatur zu finden. Wird es zu heiß, fängt der Zink-Anteil an zu verbrennen. Es ist schwierig abzuschätzen vie viel Zink noch in dem Metall ist, was übrig bleibt, wenn das passiert. So ist es kaum möglich das Messing wieder durch Zugabe von Zink aufzufrischen. Für den Guss für die Bilder dieses Artikels habe ich Messing verwendet.
In diesem Bild erkennt man, dass die Oberfläche im Tiegel bereits flach ist und das Messing so bereits geschmolzen ist. Die relativ dunke rote Glut zeigt uns aber, dass die Schmelze noch keine ausreichende Temperatur erreicht hat. Der Tiegel ist auch nur im untersten Teil weißglühend.
Die Schmelze in diesem Bild hat die richtige Temperatur. Sie glüht hellorange und der Tiegel ist fast bis zum Rand weißglühend. Das Messing kann so gegossen werden. Dieses Temperaturfenster zu finden ist auch ein wenig Erfahrungssache. Nach ein paar Fehlversuchen kann man abschätzen, bei welcher Farbe das Messing die richtige Temperatur hat. Weniger kritisch ist die ganze Prozedur bei Silber. Hier kann man getrost sagen: Lieber zu warm als zu kalt.
Es fängt an zu brennen.
Hier sieht man, wie das Messing anfängt zu verbrennen, wenn es zu stark erwärmt wird. Es bilden sich weiße, hell glühende Nebelschwaden und evtl. steigen grüne Flammen auf. Ein Chemie-Student hat mir zwar gesagt, dass Zinkoxid nicht hochtoxisch ist, aber ich rate trotzdem dringend davon ab, die hierbei entstehenden Gase in die Nähe von Atmungsorganen kommen zu lassen .