Zinnguss von Philipp Klostermann
- Einleitung
- Material und Werkzeuge
- Vorlagen
- Modellieren in Wachs
- Vorbereitung Wachsmodell
- Eingießen und Trocknen der Form
- Legieren und Schmelzen
- Der Guss
- Nachbearbeiten
Vorlagen
Als Vorlage kann ein Foto von einem Originalstück oder eine genaue Zeichnung dienen, wie sie Archäologen beim Katalogisieren von Fundstücken erstellen. Es gibt veschiedene Bücher, die solche Zeichnungen enthalten. Als wahre Fundgrube hat sich "Dress Accessories" aus der Reihe "Medieval Finds from Excavations in London" herausgestellt. Dieses Buch hat gute Datierungen der Fundstücke und beschreibt auch ihren Aufbau. (ISBN 0 85115 839 0)
Als Beispiel nehme ich hier einen Gürtelbeschlag mit der Nummer 1084, der in dem Buch auf Seite 201 abgebildet ist. Leider ist er nicht datiert, aber Gürtelbeschlägen recht ähnlich, wie sie auf Statuen abgebildet sind, die sich auf 1250-1300 datieren lassen. Die Form heißt Lilie, da sie eine solche Blüte sillisiert darstellt. Die Nietlöcher, die in der Zeichnung zu erkennen sind, lasse ich erst einmal weg. Es ist einfacher, diese später mit einem Bohrer auszubohren. Außerdem kann man sich damit die Option offenhalten, statt der Nietlöcher die Nieten direkt mit "anzugießen", wenn man später Abgüsse in Messing, Silber oder Bronze macht. Das entspricht zwar zumindest in diesem Fall nicht dem Original, aber ich habe bei einem professionellen Hersteller für Replikate schon solche Gürtelbeschläge gekauft.