Inquisition
Inquisition
(lat. Untersuchung) das geistliche Gericht zum Aufsuchen und bestrafen der Ketzer.
Die Inquisition war in der katholischen Kirche ursprünglich das geistliche Gericht zum Aufsuchen und bestrafen der Ketzer. Sie entstand im 12. Jh. aus den Kämpfen der katholischen Kirche gegen die Katharer (Albigenser) und Waldenser. Papst Gregor IX. machte die Inquisition 1231/32 zum päpstlichen Instrument und beauftragte Inquisitoren (meist Franziskaner oder Dominikaner) mit ihrer Durchführung. Die Inquisition setzte häufig die Folter ein. Außer rein kirchlichen Strafen wie Bußübungen und die Auferlegung guter Werke konnten auch körperliche Strafen verhängt werden. Körperliche Strafen wie Auspeitschen, Kerker oder Feuertod wurden nicht von der Kirche sondern von der weltlich-staatlichen Obrigkeit vollstreckt. Über kezerische Gegenden wurde das Interdikt verhängt. In Deutschland wurde die Inquisition 1484 auch auf das Hexenwesen erweitert. Mit der Reformation verschwand die Inquisition aus Deutschland.
In Frankreich verlor die Inquisition seit dem 14. Jh. an Macht, bestand aber noch bis 1772. In Spanien bestand die Inquisition am längsten und wurde seit 1391 besonders gegen zwangsbekehrte Juden und Mauren praktiziert. Ferdinand der katholische wandelte die Inquisition in ein königliches Wekzeug, das auch zur Beugung des Lehnsadels und der Geistlichkeit mißbraucht wurde. Erst 1843 wurde sie in Spanien endgültig aufgehoben.
In Italien erhielt die Inquisition 1534 von Papst Paul III. eine neue strengere Form und wurde erst von Napoleon I. 1808 aufgehoben. Aber erst 1859 wurde sie endgültig beseitigt.