Haube Variante 1
Achtung! Veraltet!
Diese Rekonstuktion ist veraltet. Neuere Erkenntnisse finden sich zur Zeit unter http://www.tempus-vivit.net/taverne/thema/Kopfbedeckungen-fuer-Frauen#125 und folgende Beiträge. Dort sind auch Anmerkungen von mir zu finden. Ich hoffe, dass ich bald die Zeit haben werde, dies hier entsprechend umzuschrieben. Beschreibung:
Die Haube war eine eng am Kopf anliegende Kopfbedeckung. Die hier vorliegende Haube ist aus einfachem Leinenstoff
und einer fingerloop-geflochtenen Kordel gefertigt. Die Kordel wurde auf den Stoff aufgenäht. Es handelt
sich um eine Kopfbedeckung für eine einfache Frau, die die Haare beim Arbeiten aus dem Gesicht hält
und zum anderen vor Schmutz schützt.
Die lange Seite der Kordel wird mehrfach um Nacken und Hinterkopf geschlungen und schließlich mit der
kurzen Seite im Nacken verknotet. Der Stoff, der nun hinten noch herunterhängt, wird nach innen
umgeschlagen und unter die im Nacken verlaufende Kordel gesteckt - und zwar mitsamt den Haaren. Die Haube kann
so mehrere Stunden halten und eine aufwändige Hochsteckfrisur ist nicht nötig.
Ausführung: Sonja Utzenrath (Tempora Nostra)
Quellen
Aus: Die Marciejowski-Bibel oder Kreuzfahrer-Bibel
Frankreich, um 1260
Quellenprobleme
Die Rekonstruktion von Hauben ist eine schwierige Sache. Die bildlichen Haubendarstellungen zeigen nie Falten, während andere Kopfbedeckungen durchaus deutlich erkennbare Falten aufweisen. Dies würde entweder einen passgenauen Schnitt erfordern oder ein sehr dehnbares Material. Für beides gibt es jedoch keine direkten Hinweise. Unsere Konstruktion ist also bestenfalls eine Annäherung.
Ein weiteres Problem ist, dass diese Form der Hauben, mit den außen verlaufenden Bändern, bisher nur aus der Kreuzfahrer-Bibel bekannt ist und somit nur für den Zeitpunkt um 1260 und für Frankreich definitiv zu belegen ist.