Zeittafel von Stephan Zöllner
Meister Eckart
Meister Eckart
Deutscher Dominikanermönch, Mystiker;
geboren: 1260 Hochheim b. Gotha;
gestorben: 1328 Avignon
Derbedeutendste und geistvollste deutsche Mystiker. Er wurde vom deutschen
Idealismus als Vorläufer angenommen.
Nach seinem frühen Eintritt in das
Dominikanerkloster in Erfurt studiert er in Straßburg und Köln. Er wird
Prior seines Heimatklosters, übernimmt sodann einen Lehrauftrag in Paris
und wird 1302 Magister. Von diesem Titel leitet sich die Bezeichnung "Meister Eckhart" her. Von Paris zurückgekehrt, wird er zum Leiter der
neu errichteten Ordensprovinz Sachsen ernannt. Zugleich wird er Generalvikar
für Böhmen, wo er mit der Aufgabe einer Reform der Ordensklöster beauftragt
wird. Er geht noch einmal nach Paris, übernimmt sodann die Leitung der
ordenseigenen Hochschule in Straßburg und lehrt schließlich an der Universität
Köln. Er stirbt um das Jahr 1327, sein Grab ist nicht bekannt.
Seine
geistige Hinterlassenschaft ist umfangreich und besteht aus gelehrten
lateinischen Schriften und aus deutschen Traktaten und Predigten. Das entscheidende
Ereignis im Leben des Meister Eckhart ist sein Streit mit der offiziellen
Kirche. Er wird der Inquisition unterworfen was eine Besonderheit ist,
weil sich die Dominikaner selbst in der Inquisition stark hervorgetan haben. Anhänger seiner Thesen werden geächtet und verfolgt. Dank seiner hohen
Position bleibt er selbst verschont. Nach seinem Tod erläßt der Papst allerdings
eine Bann-Bulle, in der achtundzwanzig Sätze Eckharts teils als ketzerisch,
teils als höchst mißverständlich verdammt werden.
Er beinflußte das Denken
von z.B. Fichte, Schelling, Hegel, sowie Nicolaus von Cues, Jakob Böhme
und Franz von Baader.